Veraltete Glaubenssätze

Beschäftigt man sich mit dem Thema der Fütterung von Wildvögeln, stößt man unweigerlich auf die Frage, ob es richtig ist, unsere heimischen Vögel das ganze Jahr über zu füttern. Wir alle haben von unseren Eltern oder Grosseltern gelernt, dass es wichtig ist, die Vögel über die strenge Winterzeit zuzufüttern, da sie durch die Schneedecke nicht ausreichend Futter finden.

Heiss diskutiert

Sucht man nach einer fachlichen Antwort auf die Frage, ob ganzjähriges Füttern für unsere Avifauna richtig ist, wird man feststellen, dass dieses Thema in den verschiedensten Foren bereits heftig diskutiert wird.

Veränderter Lebensraum

Nicht zu diskutieren ist die Tatsache, dass wir über die Jahrzehnte unsere Landschaft stark verändert haben und somit auch den Lebensraum unserer heimischen Vogelarten. Zunehmende Bebauung, einseitige Bepflanzung sowie die Versiegelung der landwirtschaftlichen Flächen und der Anbau von Monokulturen haben den Lebensraum unserer Vögel nicht nur in der Stadt sondern auch auf dem Land massiv eingeschränkt und somit auch deren Nahrungsangebot.

Ihr Beitrag zum Vogelschutz

Wenn wir die Vielfalt unserer heimischen Vogelarten erhalten wollen, müssen wir helfend einschreiten, denn sonst werden langfristig nur die anpassungsfähigsten unter ihnen diesen Wandel überleben.

Namhafte Ornithologen, wie z.B. Prof. Dr. rer. nat. Peter Berthold, ehemaliger Direktor der Vogelwarte Radolfzell, dem Max-Planck-Institut für Ornithologie, raten dringlich zur bewusst vogelfreundlichen Gartengestaltung sowie zur ganzjährigen Fütterung, denn insbesondere zur Brutzeit ist der Energiebedarf der frei lebenden Vögel extrem hoch. Langjährige wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Vögel instinktiv das richtige Futter zu sich nehmen, so besteht also keine Gefahr, den Vögeln zu schaden.

Angemessene Zufütterung ist deshalb ein wesentlicher Beitrag zum Vogelschutz, insbesondere zum Erhalt und zum Teil sogar zum Wiederaufbau der Artenvielfalt unserer Vogelwelt.